Studierende der TU Berlin nahmen an einem einwöchigen Seminar im Berliner Gewerkschaftshaus teil und besuchten die Ausbildungswerkstatt der Mercedes-Benz Ludwigsfelde GmbH. Die Studierenden haben das  Seminar Soziologie des Ingenieur*innen-Berufs Soziologie des Ingenieurberufs belegt. Darin wird sich der Frage angenähert, welche Verantwortung junge Ingenieur_innen für die Gesellschaft haben. Dient ihr Wissen beispielsweise einzig der Vermehrung von Kapital, oder sollen damit auch gesellschaftliche Herausforderungen wie die sozial-ökologische Transformation bewältigt werden? Das Fach Soziologie des Ing. Berufes und die damit verbundene Kooperation mit der TU Berlin besteht seit 50 Jahren.  Das Seminar ist fester Bestandteil der Regellehre an der TU geworden.

Festintegrierter Teil des Seminars ist ein Blick auf die betriebliche Praxis und Austausch mit Beschäftigten. Betriebsrät_innen der Mercedes-Benz Ludwigsfelde GmbH begrüßten 26 Studierende aus Berlin. Es kam zu regem Austausch über Themen wie sozial-ökölogische Transformation, Umweltschutz und Auswirkungen politischer Entscheidungen auf den betrieblichen Alltag.

Am Fallbeispiel der Mercedes-Benz Ludwigsfelde GmbH wurde es sehr konkret: Die (angehenden) Ingenieur_innen haben sich die Chancen und Herausforderungen des Standortes genauer angesehen und nach konkreten Lösungen gesucht. Dabei entstanden kreative Ideen wie etwa:

• Herstellung von Lastenrädern oder Windkraftrotoren
• Gründung einer Genossenschaft und Fertigung nach Kundenauftrag
• Zukunftscampus mit Ansiedlungen aus Wissenschaft und Wirtschaft

Als IG Metall wollen wir diese Ergebnisse gemeinsam mit unseren Mitgliedern und Interessensvertreter_innen vor Ort weiterentwickeln. Mit dem Gewerkschaftsteam im ReTraNetz Berlin-Brandenburg, Expertisen aus anderen Betrieben und Netzwerken in die Politik, wollen wir die Transformation aktiv mitgestalten. Denn wir stehen für gute Arbeits- und Lebensbedingungen in der sozial-ökologischen Transformation.