Neu im Team

Olivia Wagner – von der rechtlichen Beratung hinein in die Betriebe

30.07.2024 | Olivia Wagner verstärkt seit Juni das Team der IG Metall Berlin. Bei der IG Metall ist sie schon seit 2019. Wie Olivia mit Erfahrung als Anwältin für Arbeits- und Sozialrecht und in einer kleinen Unternehmensberatung zur IG Metall kommt und mehr - erfahrt Ihr im Interview.

Olivia Wagner in Aktion am 1. Mai - Fotos: privat

Olivia, fangen wir mittendrin an: Du bist seit 2019 bei der IG Metall. Gestartet bist Du in der Geschäftsstelle Reutlingen. Wieso hast Du Dich für die IG Metall entschieden?

In Reutlingen habe ich beim Sozialverband VdK gearbeitet und sozialrechtlich beraten. Dort hatte ich bereits viel Berührung mit dem DGB-Rechtsschutz und der IG Metall. Als eine Stelle frei wurde, bin ich nach der Elternzeit gerne zur IG Metall gewechselt, weil ich dann wieder stärker im Arbeitsrecht beraten konnte.

Du hast aber nicht schon immer in Baden-Württemberg gelebt…

Stimmt: 2017 bin ich von Berlin in die Nähe von Reutlingen gezogen. In Berlin habe ich als Assessorin im Bereich Familien- und Betreuungsrecht am Kammergericht (Amtsgericht Pankow-Weißensee) gearbeitet. Davor war ich nach dem Jura-Studium als freie Anwältin für Arbeits- und Sozialrecht in einem Kanzleiverbund tätig. Zwischen dem ersten und zweiten juristischen Staatsexamen habe ich für eine Unternehmensberatung Geschäftsführungen hinsichtlich betrieblicher Renten beraten.

Was war Dein Arbeitsschwerpunkt in der IG Metall Reutlingen?

In der Geschäftsstelle in Reutlingen war ich zuständig für die Rechtsberatung. Zusätzlich unterstützte ich Betriebsräte und Schwerbehindertenvertretungen und war bei größeren Aktionen dabei – also auch in die ganz normale Geschäftsstellenarbeit eingebunden.

Und was hat Dich jetzt wieder für die IG Metall Berlin begeistert?

Wir sind als Familie gerne zurück nach Berlin gezogen. Mein Mann hat den Startschuss gegeben. Als ich dann hörte, dass Jan Otto für die IG Metall Berlin noch Unterstützung sucht, habe ich mich sofort beworben. Ich freue mich sehr, hier die Chance zu bekommen, das kollektive Arbeitsrecht in den Fokus zu rücken. Konkrete Betriebsbetreuung und Erschließungsarbeit, noch mehr praktische Arbeit in den Betrieben zu leisten, empfinde ich als bereichernd und lerne täglich dazu.

Wo liegen denn Deine Schwerpunkte in der täglichen Arbeit?

Die Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie liegt vor uns. Damit ergeben sich Chancen, den Schwung der Bewegung zu nutzen und auch in Betrieben mit Haus- und Firmentarifverträgen die Tarifverträge zu kündigen sowie Forderungen aufzustellen. Hier gibt es viele Möglichkeiten, die von der Entgelterhöhung über Inflationsausgleichsprämie bis zu Freizeit- und Alterszeitmodelle reichen. Ich stelle mich gerade in zahlreichen Betrieben vor, lerne Gremien kennen, bin bei Betriebsratsgründungen dabei und unterstütze intensiv. Ich habe gern ein Ohr für die Bedürfnisse der Beschäftigten in den Betrieben – die unterschiedlichen Sorgen und Nöte. Es gilt Ideen und auch kollektive Lösungen zu finden.

Bist Du gut angekommen zurück in Berlin?

Ich bin gerade beim Eintauchen und mir macht es eine große Freude, rauszugehen und die Menschen in den Betriebsräten sowie die Vertrauensleute kennenzulernen und zu schauen, was möglich ist. Auch im Team der IG Metall fühle ich mich schon sehr gut angekommen. Wir haben alle unterschiedlichen Hintergründe und Fähigkeiten. Ich glaube, dass wir uns gegenseitig sehr gut ergänzen.

Wie würdest Du Dich selbst beschreiben?

Das ist ja nicht so ganz einfach. Mir nahestehende Menschen beschreiben mich als offen und herzlich. Ich gehe positiv an den Tag heran. Das habe ich von meinen Kindern gelernt.  Nach Rückschlägen hilft es, gleich wieder positiv durchzustarten.

Was baut Dich auf? Was lässt Dich Energie tanken?

Auf dem Fahrrad gemeinsam mit meinen drei Kindern und meinem Mann langsam durch die Natur zu radeln, ist für mich sehr entspannend. Mein jüngster Sohn mit eindreiviertel sitzt noch bei mir im Kindersitz und singt meist fröhlich vor sich hin. Meine Tochter ist sechs und mein Sohn schon elf Jahre; die beiden fahren natürlich schon allein. Gemeinsam mit meinen Kindern und durch ihre Augen die Natur zu erleben und zu entdecken, ist für mich ein großes Glück.

Von: Andrea Weingart

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