Digitalteam

„Digitalwirtschaft: Wir sind Eure Gewerkschaft!“

28.06.2024 | Berlin ist ein Hotspot der Digitalwirtschaft. Inzwischen gibt es mehr als 145.000 Arbeitsplätze in der Hauptstadt. Jede vierte neue Stelle entsteht in dieser Branche. Der Vorstand hat die IG Metall Berlin beauftragt, die Digitalwirtschaft zu erschließen. Fünf Kolleginnen und Kollegen starten im Juli durch.

v.l.n.r. Jan Brauburger, Sandra Rullich, Jan Otto, Sabrina Lamers, Sören Lieske und Chris Meyer – Foto: IG Metall

In den nächsten zehn Jahren wird erwartet, dass 300.000 Beschäftigte in der Digitalwirtschaft in Berlin arbeiten werden. Grund genug für die IG Metall, die Kolleginnen und Kollegen in dieser veränderten Arbeitswelt, in der die Beschäftigten oft digital und remote arbeiten, also im Homeoffice, für die IG Metall zu begeistern. Der Vorstand der IG Metall hat die Geschäftsstelle beauftragt, die Digitalwirtschaft zu erschließen und dabei neue Methoden zu testen, gute Ansprache-Konzepte und Materialien zu entwickeln.

„Wir starten mit fünf Kolleginnen und Kollegen im Team in dieses neue Projekt und freuen uns darauf, für die IG Metall Pionierarbeit zu leisten“, so Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin.

In der Digitalwirtschaft arbeiten Menschen aus 30 Nationen, teilweise leben sie in anderen Ländern und arbeiten ausschließlich online. Das Projekt-Team baut auf guten Erfahrungen in der digitalen Welt auf. Bei CARIAD, der Software-Schmiede von Volkswagen wurde ein sehr guter Haustarifvertrag erkämpft und immer mehr Beschäftigte organisieren sich in der IG Metall. Bei MBition wird Software für die Mercedes-Benz-Welt entwickelt. Dort hat im Mai die IG Metall-Liste im Betriebsrat mit großer Mehrheit gewonnen und die Kolleginnen und Kollegen bauen jetzt Stärke auf und machen sich dann auf den Weg zum Tarifvertrag.

Es gibt in dieser neuen Arbeitswelt neue Kommunikationswege und Plattformen, die das neue Digital-Team erforschen und nutzen wird. Jan Brauburger, Sabrina Lamers, Sören Lieske, Sandra Rullich und Christian Meyer starten jetzt gemeinsam durch. Mit ihren vielfältigen Fähigkeiten und Hintergründen suchen sie neue Formeln und Wege. „Bei den Leuten in der Branche ist eine Begeisterung zu spüren, dass wir als IG Metall jetzt ganz klar sagen: Wir sind Eure Gewerkschaft“, berichtet Jan Brauburger.

Das digitale Zugangsrecht wird für Gewerkschaften eine große Herausforderung. „Das müssen wir durchsetzen. Wenn wir ein Mitglied haben, dürfen wir eigentlich im Betrieb überall hin. Das kann nur durch Sicherheitsauflagen durchbrochen werden. Aber im digitalen Raum könnten wir eigentlich mit allen Kontakt aufnehmen. Dazu bräuchten wir dann aber die Kontaktdaten – nur im Rahmen der betrieblichen Ansprache. Das ist eine Pionierarbeit, die wir für die gesamte Gewerkschaftsbewegung machen müssten. Eigentlich sind digitale und hybride Betriebsversammlungen nicht mehr erlaubt. Aber Tatsache ist, dass wir Betriebe haben, in denen die Hälfte der Belegschaft noch nie in Berlin war. Wir müssen damit einen Umgang finden“, erklärt Jan Otto.

Schon jetzt wird in der Arbeit des Digitalteams deutlich, wie unterschiedlich die Bezahlung ist, wenn jede und jeder einzeln verhandelt. Es ist fast ein Normalfall, dass bei zehn Beschäftigten, die eine fast identische Arbeit leisten, sehr unterschiedlich gezahlt wird. „Hier geht es manchmal um Unterschiede von bis zu 1.000 Euro“, so Jan Otto.

Wir stellen in den nächsten Wochen das Digitalteam vor. Ein Interview mit Jan Brauburger, der schon seit Februar 2024 im Team arbeitet, ist schon online. Es folgen Sabrina Lamers, Sandra Rullich, Sören Lieske und Christian Meyer.

Herzlich eingeladen sind Kolleginnen und Kollegen der Digitalwirtschaft am 9. Juli um 17 Uhr zu einem Netzwerk-Treffen ins IG Metall-Haus.

 

 

 

Von: Andrea Weingart

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