Anti-Kriegstag

Anti-Kriegstag am 1. September: „Wir müssen jetzt Gesicht zeigen“

20.08.2024 | Der 1. September hat eine lange Geschichte als Weltfriedenstag bzw. als Antikriegstag. Kolleginnen und Kollegen, kommt am 1. September von 13.00 bis 17.00 Uhr zum „Friedensmarkt“ am Neptunbrunnen in Berlin. Wir widersetzen uns der Kriegstauglichkeit und engagieren uns für die Friedensfähigkeit!

Wir widersetzen uns der Kriegstauglichkeit und engagieren uns für die Friedensfähigkeit!

Schluss mit einer Politik der Aufrüstung und Kriegsvorbereitung:

  • Keine Stationierung von atomaren Mittelstreckenraketen in Deutschland
  • Für die Aufnahme von Verhandlungen zur Beendigung der Kriege in der Ukraine und in Gaza
  • Statt Milliarden fürs Militär - Investitionen in Soziales, Arbeit, Bildung, Gesundheit und Klima.

„Wir lehnen Krieg als Mittel der Politik entschieden ab.": aus der Leitresolution des IG Metall-Gewerkschaftstages im Oktober 2023.

 

„Wir müssen jetzt Gesicht zeigen“

Der 1. September hat eine lange Geschichte als Weltfriedenstag bzw. als Antikriegstag. In Deutschland war er eine Reaktion auf das millionenhafte Sterben in den Schützengräbern des 1. Weltkriegs. Nach dem vom deutschen Faschismus verursachten verheerenden 2. Weltkrieg wurde sowohl in der DDR als auch in der Bundesrepublik an die Weimarer Tradition angeknüpft. Und in Westdeutschland waren es die DGB-Gewerkschaften, die am 1.9. 1957 unter der Lösung „Nie wieder Krieg“ zu öffentlichen Manifestationen aufriefen. Die „Antimilitaristischen Aktion 1957“ wandte sich gegen die Einführung einer Wehrpflicht und kritisierte die wiedereinsetzende Aufrüstung. In den 1980er-Jahren wurden Tausende von Kolleginnen und Kollegen zu einer nicht wegzudenkenden Stimme der Friedensbewegung, die sich mit unterschiedlichen Argumenten gegen die Stationierung atomarer Mittelstreckenraketen in Deutschland engagierte. Ihr Einsatz konnte dazu beitragen, dass es in den 1990er-Jahren erstmals eine Chance zu wirksamen und nachhaltigen Abrüstungsschritten gab.

Heute wissen wir, dass diese Chance vertan wurde und der Frieden in einer Weise bedroht ist, wie dies seit Jahrzehnten nicht mehr der Fall war. Fast alle bedeutenden Abrüstungsverträge sind gekündigt. Die internationale Rüstungsindustrie boomt. Die Zahl der Kriegsschauplätze und die hier denkbaren Eskalationsgefahren steigen. Ebenso nehmen Militärmanöver, die zukünftige reale Kriegsszenarien erproben, an Zahl und militärischem Gewicht ständig zu.

Der Ukrainekrieg hat mittlerweile 100.000 von Toten gekostet. Die vielen verstümmelten und für ihr Leben gezeichneten Soldaten bleiben unsichtbar. Das Land wird zunehmend zerstört und nur noch ein Spielball äußerer Mächte. Soll trotzdem dieser Alptraum über Jahre weiter gehen?   

Auch Deutschland erhält in diesem Prozess eine immer größere Rolle, die uns mit Sorge erfüllt. Es ist offizielle Politik das Land kriegsfähig zu machen. Über den Aufbau einer Kriegswirtschaft, erneue Bunkernutzung, die staatliche Förderung der Rüstungsindustrie und die Wiedereinführung der Wehrpflicht wird offen diskutiert. Der als Verteidigungsausgaben deklarierte Anteil des Bundeshaushalts steigt, und soll weiter expandieren. Zudem erhält er Verfassungsrang.

Nun kommt dazu die Ankündigung zur Stationierung modernster landgestützter US-amerikanischer Raketensysteme, die uns in eine Situation katapultieren, wie wir sie den 1980er Jahren bereits hatten. Erneut wird Europa zum zukünftigen Schlachtfeld - mit Deutschland als Zentrum kriegsrelevanter Ziele. Die modernisierten Tötungsapparate erhalten Reichweiten bis zu 2500 km und fliegen in mehrfacher Schallgeschwindigkeit. Die Vorwarnzeiten können sich dabei auf wenige Minuten reduzieren. Die Gewissheit; „Wer als erster schießt, stirbt als zweiter“ ist dahin. Dies steigert auch die Gefahr präventiver Atomschläge.

Es ist völlig inakzeptabel, dass die Bundesregierung ihre Stationierungsentscheidung ohne Debatte im Bundestag getroffen hat. Auch, wenn es nicht an einer deutlichen Mehrheit für diese Entscheidung im Parlament fehlen dürfte. Eine Mehrheit der Bevölkerung gibt es dafür nicht.

Wenn es nicht gelingt, einen großen sichtbaren zivilgesellschaftlichen Widerstand gegen diese Entwicklung auf die Beine zu stellen, werden wir all dem ausgeliefert sein. Auch werden wir damit den Kampf gegen die Folgen des Klimawandels ebenso verlieren wie den Kampf gegen Armut und für soziale Gerechtigkeit.

Wir rufen alle Kolleginnen und Kollegen auf, sich öffentlich der Forderung nach Kriegstauglichkeit zu widersetzen und sich für die Friedensfähigieit zu engagieren.

Schluss mit einer Politik der Aufrüstung und Kriegsvorbereitung
Keine Stationierung von atomaren Mittelstreckenraketen in Deutschland
Für die Aufnahme von Verhandlungen zur Beendigung der Kriege in der Ukraine und in Gaza

Statt Milliarden fürs Militär - Investitionen in Soziales, Arbeit, Bildung, Gesundheit und Klima.
Kommt am 1. September zum „Friedensmarkt“ am Neptunbrunnen und beteiligt euch an der geplanten bundesweiten Demonstration der Friedensbewegung „Nein zu Deutschland als Kriegspartei – Nein zu neuen Mittelstreckenraketen!“ am 3. Oktober in Berlin.

 

 

Von: Klaus Murawski

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