1. Mai in Berlin

Mehr als 14.000 Menschen am 1. Mai in Berlin auf Demo und Familienfest unterwegs

01.05.2024 | Am 1. Mai folgten mehr als 14.000 Menschen in Berlin dem Aufruf des Deutschen Gewerkschaftsbundes zu Demonstration, Kundgebung und Familienfest in Berlin. An den Ständen der IG Metall war bei strahlendem Sonnenschein viel los.

1. Mai 2024 in Berlin - Fotos: IG Metall Berlin

Das Motto lautete in diesem Jahr „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Freiheit“.  Gemeinsam forderten die Gewerkschafter/-innen bessere Arbeitsbedingungen, mehr Tarifverträge und weniger prekäre Beschäftigung. Metallerinnen und Metaller aus Berlin hatten hohen Zulauf an ihren Ständen. Unter anderem waren die Seniorinnen und Senioren, der Arbeitskreis Internationalismus, das IG Metall Bildungszentrum Berlin, das ReTraNetz Berlin-Brandenburg, die IG Metall Jugend und ein Stand für die Kolleginnen und Kollegen der Digitalwirtschaft umringt von Interessierten. Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen aus Berliner Betrieben trafen sich auf dem Familienfest nach der Demo vor dem Roten Rathaus.

Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin, betonte nach der Demo, dass er sich über die hohe Beteiligung der Gewerkschafter/-innen und auch die Unterstützung der demokratischen Parteien freue. „Unsere Themen, die wir jeden Tag bewegen, sind nicht abhängig vom 1. Mai. Aber es ist gut, dass wir am 1. Mai gemeinsam in Berlin sichtbar sind. Und 365 Tage im Jahr setzen wir uns weiter ein für bessere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und für mehr Zeit für die Familie.“

„Der 1. Mai ist unser Tag – Grund, auch unsere Erfolge zu feiern“, rief Katja Karger, Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, bei ihrer Rede den vielen Tausend Kolleginnen und Kollegen bei der Kundgebung am Roten Rathaus in Berlin zu. Sie verwies auf die vielen Neumitglieder, die die DGB-Gewerkschaften in den vergangenen Monaten gewinnen konnten und betont: „Dabei haben die erfolgreichen Tarifauseinandersetzungen eine entscheidende Rolle gespielt. Das war ein hartes Stück Arbeit, aber es hat sich gelohnt“, dankte Karger den Kolleginnen und Kollegen für ihren Einsatz in Verhandlungskommissionen, Betrieben und bei Streiks.

"Azubis arbeiten in vielen Betrieben ab Tag 1 so mit, als hätten sie die Ausbildung schon abgeschlossen. Aber so werden sie ja nicht bezahlt! Wir. Wollen. Lernen. Das ist die Entschuldigung, warum man uns eine Ausbildungsvergütung zahlen darf und nicht wenigstens Mindestlohn. Aber die Vergütung reicht bei weitem nicht mehr", sagte Özge Karabulut, IG Metall Jugend, auf der Kundgebung vor dem Roten Rathaus. "Azubis sind heute zu Beginn der Ausbildung im Durchschnitt älter als 20, haben sich schon ein Leben aufgebaut oder sind dabei – nur haben die Ersteinrichtung einer Wohnung, die Kasse am Supermarkt und an der Tankstelle eins gemeinsam: Niemand fragt Dich, ob Du den Azubi-Rabatt haben willst. Ich kann für 3.500 Euro keinen Führerschein machen, finde keine Wohnung und 7 Euro für einen Döner tun auch weh! Und das ohne Käse."

 

Von: Andrea Weingart

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